Je ne parle pas français!? – Von wegen!!

Schüleraustausch mit unserer Partnerschule in Montereau in Frankreich

Es ist Frankreich-Austausch! Nach fast vierjähriger Coronazwangspause konnte im vergangenen Dezember endlich wieder eine Gruppe französischer Austauschschüler vom Collège Paul Eluard aus Montereau die Adventszeit in Deutschland mit ihren Gastfamilien genießen. Im Mai 2023 stand der langersehnte Gegenbesuch bevor. „Auf nach Frankreich!“ hieß es für die Französisch-Schüler der Klassen 8d und 8b, die von ihren Lehrern Christina und Alexander Kull begleitet wurden.

Nachdem die neunstündige Zugfahrt mit 8 (!) Umstiegen und einem ausgefallenen ICE erfolgreich gemeistert war, starteten die BGB-Schüler bei ihrer Ankunft im Collège zur Freude der anwesenden Gastfamilien mit einer spontanen Chor-Gesangseinlage und dem Lied „Je ne parle pas français“ in die bevorstehende Austauschwoche. Monsieur Rossin, Mme Geoffroy und Mme Conan vom Collège stellten das abwechslungsreiche Programm vor und der stellvertretende Schulleiter Daniel Augusto sprach einige Begrüßungsworte. Anschließend gab es einen kleinen Umtrunk und schon ging es in die französischen Gastfamilien zum ersten Kennenlernen.  

Am kommenden Tag stand für die deutsche Schülergruppe eine Stadtrallye im Stadtzentrum Montereaus auf dem Programm, bei der die Schüler nicht umhinkamen, mit der einheimischen Bevölkerung zu „parlieren“ und Fragen zu stellen. Der Empfang im Rathaus bei Bürgermeister James Chéron, der die Wichtigkeit der deutsch-französischen Beziehungen hervorhob, bildete den Höhepunkt des Tages. Den unterrichtsfreien Mittwochnachmittag verbrachten die Deutschen mit ihren Austauschpartnern.

Für den Donnerstag hatten sich die französischen Lehrer eine besondere Überraschung einfallen lassen: Wassersport in der Freizeitbasis in La Grande Paroisse. Angeboten wurde neben Tretbootfahren, Kajak- und Kanufahren auch Wakeboardfahren an der eigens dafür gemieteten Wasserskianlage. Zum Erstaunen der Betreiber und der Lehrer schafften es die Schüler fast ausnahmslos auf Anhieb, sich im Knieen auf dem kleinen Brett zu halten. Manchen gelang es sogar, gleich mehrere Runden zu drehen, ohne Bekanntschaft mit dem (noch recht) kühlen Nass zu machen.

Den kompletten Freitag verbrachte man im Collège: Teilnahme am Unterricht, Schulrallye, Schulkantine, sportliche Spiele im Freien und am Abend noch ein großes Grillfest im Schulhof mit Leckereien, die die Gasteltern gezaubert hatten.

Das Wochenende gestalteten die Gastfamilien individuell. Einige Schüler machten Parisausflüge oder trafen sich im Schloss von Fontainebleau, andere fuhren in den Parc de la Villette oder gar ins Disneyland.

Die neue Woche begann mit einer Fahrt zur Burgenbaustelle nach Guédelon. Dort wird seit 1997 mit den Techniken aus dem 13. Jahrhundert eine Burg gebaut. Der Gästeführer Thomas berichtete ausführlich über den Baufortschritt und begleitete die Gruppe zu den verschiedenen Handwerkern, denen man bei ihrer Arbeit über die Schulter sehen durfte. Es gab dort Steinmetze, Schmiede, Zimmerleute, Ziegelmacher, Seiler, Färber uvm. 

Den Abschluss der Austauschwoche bildete ein Ausflug in die französische Hauptstadt. Nach der Zugfahrt und einem Spaziergang vom Gare de Lyon an der Seine entlang, ging es mit dem Batobus ab der Haltestelle „Notre Dame“ bis hin zum Eiffelturm. Die über 660 Stufen hinauf auf die zweite Etage waren kein Hindernis und so konnten die Schüler schon bald bei prima Wetter die tolle Aussicht über die Millionenmetropole Paris genießen und das ein oder andere Foto schießen. Nach einem kurzen Stopp bei den fliegenden Mini-Eiffelturm-Händlern am Trocadéro ging es mit der Metro weiter Richtung Montmartre, wo die Schüler eine knappe Stunde hatten, um das beliebte Stadtviertel mit der Sacré Cœur auf eigene Faust zu erkunden. Gegen Abend kam man wieder in Montereau an und dann hieß es auch schon Kofferpacken, denn am nächsten Tag musste die Truppe den frühen Zug zurück in die Heimat erwischen. 

Jetzt gilt es für die Buchener Jugendlichen, die neu gewonnen Freundschaften zu pflegen und so lange wie möglich am Leben zu halten…

Text und Bilder: Frau Kull