Schon zu Beginn des Schuljahres 2020/ 2021 wurde allen Beteiligten, 17 Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 12 sowie ihren drei betreuenden Lehrern, Frau Heilig, Herrn Hörr und Herrn Kaiser, schnell klar, dass das seit Jahren erprobte Programm mit etlichen Überraschungen und einer riesigen Enttäuschung aufwarten würde.
Der Höhepunkt des 2. Halbjahres, die Austauschmaßnahme mit unserer Partnerschule in Budapest, dem Alternatív Közgazdasági Gimnázium (AKG), musste aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden.
Auch andere außerunterrichtliche Veranstaltungen wie der Besuch des Römermuseums Osterburken, die Exkursion nach Heidelberg zum Dokumentations- und Informationszentrum der deutschen Sinti und Roma und zur Synagoge in der Weststadt sowie das traditionelle gemeinsame europäische Kochen in den Räumen des Landratsamtes unter der Leitung von Ulrike Kleinert wurden unter der Rubrik „ausgefallen“ subsumiert. Ebenfalls der Pandemie fielen die Veranstaltungen unserer Kooperationspartner zum Opfer: das bewährte Rhetorik-Seminar der Sparkasse Neckartal-Odenwald und der Vortrag „Chancen und Risiken des Euro“ der Volksbank Franken. Glücklicherweise konnte Frau Tanja Rossi dem Kurs in ihrer Eigenschaft als ausgebildeter Coach einen stringent ausgearbeiteten Lerngang zur Rhetorik anbieten. Darüber hinaus zeichnet Frau Rossi seit mehreren Jahren für den Workshop „Einführung in die Theorie und Praxis des Projektmanagements“ verantwortlich, einen zentralen Baustein des Seminarkurses, der gleichzeitig mit die höchste Stufe der Berufs- und Studienorientierung am BGB darstellt. Diese Einführung ist den Schülerinnen und Schülern als Grundlage für die Projektarbeit im 2. Halbjahr von großem Nutzen. Ein wichtiger Satz bei der Durchführung eines Projekts lautet: „Sie müssen immer einen Plan B parat haben!“, der gerade in diesem Schuljahr zur vollen Anwendung kommen sollte. Unser Plan B bestand in der gemeinsamen Planung und Durchführung eines Europatages zusammen mit unserer Partnerschule, dem AKG in Budapest. Etliche Sitzungen des Seminarkurses, die immer am Freitagnachmittag zwischen 13.30 Uhr und 16.20 Uhr stattfanden, wurden zur inhaltlichen Planung und Vorbereitung verwendet. Die technischen Voraussetzungen schuf Christian Speidel, der dem Seminarkurs einen eigenen Nextcloud-Raum zur Verfügung stellte, in den sich unsere ungarischen Austauschschülerinnen und -schüler sowie deren Lehrerinnen und Lehrer, Frau Zsuzsanna Laffer, Frau Irén Zsisku und Herr Gábor Széles, über einen Link einwählen konnten.
Gerade in der heißen Phase, kurz vor der Durchführung des Europatages am 14.05.2021, wurde der Nextcloud-Raum täglich von den verschiedenen deutsch-ungarischen Arbeitsgruppen genutzt. Hier ist besonders die Bereitschaft unserer Austauschschülerinnen und -schüler zu loben, wie selbstverständlich neben den Vorbereitungen auf ihre Abiturprüfung Beiträge zum Gelingen des Europatages beizusteuern.
Die gemeinsame Durchführung lief in einer sehr intensiven, aber auch sehr angenehmen Art und Weise ab. Um 14.00 Uhr war es so weit: Nach einer kurzen Begrüßung und einer Einführung in das Programm von Seiten der Projektleitung stellten die einzelnen Arbeitsgruppen ihre Ergebnisse vor. Neben der Behandlung von aktuellen Themen wie dem Brexit wurde der Schwerpunkt auf die Vorzüge der Europäischen Union gelegt: Plakate waren entworfen, Statistiken erstellt und Videos gedreht worden, die z.B. den Aufbau und die Werte der EU durchleuchteten, aber auch Vergleiche zwischen einzelnen Ländern hinsichtlich sozialer, kultureller und religiöser Gesichtspunkte zogen.
Am Ende, die Uhr zeigte bereits 19.30 Uhr, dankte die Projektleitung des Seminarkurses, Drilon Abazi und Viktoria Philipp, allen Beteiligten, die zum Gelingen dieser tollen Premiere beigetragen hatten. Von ungarischer Seite aus drückte unser Kollege Gábor Széles seinen Dank aus, wobei er besonders das harmonische Miteinander in den einzelnen Arbeitsgruppen hervorhob.
Joachim Hörr